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Mönchengladbach | Neubau Polizeipräsidium

Blick in die Kantine

Mönchengladbach | Neubau Polizeipräsidium

Gebäudeansicht – Detail Kubus

Mönchengladbach | Neubau Polizeipräsidium

Innenhof

Mönchengladbach | Neubau Polizeipräsidium

Kantine

Mönchengladbach | Neubau Polizeipräsidium

Blick auf die Kantinenterrasse

Polizeipräsidium

Mönchengladbach

Bauherr
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Duisburg

Fertigstellung
06|2018

Bruttogeschossfläche
ca. 23.632 m²

Leistungsphasen
1 bis 9 nach HOAI, Generalplanung und Objektplanung Gebäude

Neubau Polizeipräsidium Mönchengladbach

Die Polizei in Mönchengladbach hat nach vierjähriger Bauzeit ihr neues, bis zu 5-geschossiges Dienstgebäude im Juli 2018 bezogen. Der bisherige Standort platzte aus allen Nähten und erfüllte nicht die heutigen baulichen Standards moderner Polizeiarbeit. 2010 erhielt fps den Auftrag für die Generalplanung des Neubaus und der neuen Erschließungsstraße mit Anbindung an das Verkehrsnetz der Stadt.

Mit umgezogen ist auch ein Wandrelief von Heinz Mack. Das um 1977 eigens für die Polizei entworfene Werk „Radar-Spirale“ fristete am alten Standort ein eher stiefmütterliches Dasein. An seinem neuen Ehrenplatz im großzügig belichteten, zweigeschossigen Foyer ist das Kunstwerk nun endlich der Öffentlichkeit zugänglich.

Mit seiner klaren Kontur fasst das neue Präsidium den Westrand der Krefelder Straße und beruhigt so das umgebende heterogene städtebauliche Gefüge. Straßenseitig erscheint das Gebäude als ein klarer Baukörper mit ausgeprägter horizontaler Betonung, verstärkt durch die mäanderartige Bandfassade aus weißem Aluminium mit den „liegenden“, leicht aus der Fassade herausgeschobenen blauen Glaskuben. Deren Muster aus Wappensternen – dem Logo der Polizei NRW – verweist auf die Nutzer des Gebäudes. Das Treppenhaus mit seinen orangefarbenen, durch die Glasfassade sichtbaren Umwehrungen setzen einen vertikalen wie farblichen Kontrast zu den blauen Glaselementen und horizontalen Linien. Die dunklen Fenster kontrastieren stark mit der weißen Fassadenbekleidung.

Das Gebäude umschließt zwei Höfe, deren nördlicher der internen Nutzung vorbehalten ist. Links neben dem barrierefreien Haupteingang gibt das gläserne Treppenhaus den Blick frei in den südlichen Innenhof, in dem die von Grünflächen gefasste Terrasse der Kantine liegt – ein Ort des Austauschs und der Entspannung, der auch von Anwohnern gerne besucht wird.

Im Interieur setzt sich das außen angewandte Farbkonzept fort. Weiße Wände und dunkelgraue Böden bilden in Kombination mit warmen Holzlamellenwänden und Parkettinseln in Foyer und Kantine ein klares und dennoch spannungsvolles Ensemble. Auch die lose Möblierung und die Leuchten nutzen Schwarz-Weiß-Kontraste.

Alle neuen Räume wurden präzise auf die Bedürfnisse der einzelnen Funktionseinheiten abgestimmt und mit modernster Technik ausgestattet. Im Gebäude finden sich u.a. Polizeiwache und Leitstelle, die Labore der Kriminaltechnischen Untersuchung, der Polizeiärztliche Dienst und das Gewahrsam. Fortbildungsstelle und Einsatzhundertschaft bekamen großzügige Schulungs- und Trainingsräume, Diensthundeführerstaffel und viele weitere Organisationseinheiten auf sie zugeschnittene Arbeitsflächen.

Ein das Grundstück nach Westen begrenzender, begrünter Wall trennt das Präsidium räumlich und akustisch von der Wohnbebauung. Die abfallende Topographie des Geländes erlaubte die Errichtung eines von der Rückseite erreichbaren und belichteten Hanggeschosses – durch einen hohen Sockel aus dunklem Klinker abgesetzt – für die nicht-öffentlichen Funktionen. Die zum Polizeihof orientierte, vielgliedrige Westfassade spiegelt in der Varietät ihrer Materialien und Volumina die verschiedenen Funktionen der dahinter liegenden Räume.

Eigene Trafostationen und eine Netzersatzanlage versorgen das Gebäude. Wärme erzeugt ein BHKW als Grundlastmaschine, ergänzt durch einen Gasbrennwertkessel. Das BHKW ist auf die zentrale Trinkwassererwärmung für Küche und Duschen dimensioniert. Die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt Wärme und Strom. Die Gasbrennwertkessel sind auf die Heizwärme dimensioniert, die in Flächen-Heiz- und kombinierten Flächen-Heiz-Kühl-Systemen verwendet wird, z. B. Deckensegel und Fußbodenheizung. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus, kann der Brennwerteffekt optimal ausgenutzt werden. Heizmitteltemperaturen wurden durch den Einsatz von Flächenheizsystemen minimiert. Elf RLT-Zentralen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung versorgen die verschiedenen Bereiche des Gebäudes mit Frischluft. Regenwasser versickert in Rigolen. Die Anforderungswerte der EnEV werden um 7 % unterschritten.

fps wurde mit der Generalplanung und Objektplanung Gebäude beauftragt und koordinierte die Fachplanungen für Technische Ausrüstung, Tragwerksplanung, Bauphysik, Freianlagen, Verkehrsanlagen, Fassadentechnik, Ingenieurbauwerke und Lichtsignalanlagen.

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