Evangelische Martin Luther Kirche
Oberhausen
Auszeichnung
3. Preis beim Realisierungswettbewerb
Wettbewerb Evangelische Martin Luther Kirche Oberhausen
Im Oberhausener Marienviertel möchte die evangelische Kirchengemeinde die bestehende Martin Luther Kirche umbauen und erweitern. Die bisher im aufgegebenen Gemeindehaus ansässigen Nutzungen sollen zukünftig hier stattfinden. Funktionale Schwächen sind zu bereinigen.
Das eingefriedete Areal ist ein Kleinod mitten in der Stadt, ein "Hortus Conclusus" der zum Rückzug und Innehalten einlädt.
Außenanlagen:
Die Außenanlagen werden funktional und gestalterisch angepasst. Dies betrifft insbesondere die Zuwegung im Osten des Grundstücks. Hier entsteht entlang der Grundstücksgrenze der eingeschossige, goldene Neubau mit einer nach Südwesten ausgerichteten Terrasse.
Der Umgang um die Kirche bleibt in seiner Funktion als Rundweg erhalten. Die beruhigten und der Nutzung angepassten Wege werden in anderer Materialität in Form von großformatigen Sandsteinplatten fortgesetzt.
Die bestehenden Außentreppen aus Waschbeton werden durch filigranere, schwarzgraue Metallkonstruktionen mit Sandsteinbelag ersetzt. Ein Plattformlift an dem nordöstlichen Eingang ermöglicht den barrierefreien Zugang der Kirche und bietet zusätzlich einen komfortablen Transportweg für die zu lagernden Materialien.
Kirche:
Die bestehenden "Taschen" nördlich und südlich der Apsis werden durch kleine golden schimmernde Anbauten ergänzt.
Die nördliche Tasche beinhaltet einen knapp 30 m² großen Lagerraum, die südliche Tasche die Zuwegung für den Pfarrer und die Konfirmanden nebst einem 15 m² großen Büro und einer kleinen Teeküche.
Die Apsis fungiert mit knapp 65 m² als Kinder-, Jugend und Konfirmandenraum und kann mit einer mobilen Trennwand geteilt werden. Der Boden wird mit beigefarbenen Sandstein belegt.
Durch Freilegung der historischen Türöffnungen in der tragenden Wand sowie Öffnungen in der gebogenen vorgesetzten Schale, können die Apsis und der Kirchraum verbunden werden. Die Öffnungen sind so angeordnet, dass das Apostelmosaik erhalten bleibt. Diese zusätzlichen Verbindungen zwischen Kirchenraum und Apsis werden für die Diversität der vorgesehenen Nutzungen hilfreich sein (z. B. Bühne mit Garderobenbereich).
Am Haupteingang sind neue WC-Anlagen mit einem barrierefreien WC angeordnet. Der Kirchenraum bleibt funktional unverändert bestehen.
Wünschenswert ist eine Beruhigung des Innenraums. Ein neuer Bodenbelag aus Sandstein sowie eine malerische Überarbeitung einiger Innenraumelemente könnten diesem Ziel dienen. Es empfiehlt sich ein einheitlich weißer Anstrich der Holzdeckenkonstruktion sowie eine goldene Beschichtung der bisher roten und blauen Flächen der Umwehrung der Emporen.
Neues Gebäude:
Der goldfarbene eingeschossige Riegel beinhaltet das auch als Mehrzweckraum nutzbare Café sowie die dazugehörige Küche. Das Café mit Thekenbereich erhält großzügige Verglasungen nach Süden und Westen und wird so lichtdurchflutet. Der Bodenbelag des Innenraums aus großformatigen Sandsteinplatten setzt sich als Terrassenbelag fort, verbindet so Innen und Außen miteinander und bildet so einen niedrigschwelligen Zugang zur Gemeinde.
Die großzügige, südwestlich ausgerichtete Terrasse lädt zum Verweilen ein. Ein Pflanzbeet trennt die Aufenthaltszone der Terrasse von der nördlich davon gelegenen Zuwegung zum Konfirmandenraum im Kirchengebäude sowie dem Eingang in den Neubau optisch ab.
Die Wegeverbindung zwischen diesen beiden Zugängen ist überdacht und ermöglicht einen trockenen fußläufigen Übergang.
Weiterhin befinden sich im Neubau das Lager für Geräte und Grünschnitt, indem ein kleiner Bereich als Unterverteilung der Haustechnik separiert ist.
Konstruktion:
Die Neu- und Anbauten bestehen aus einer Massivkonstruktion mit vorgehängter goldfarbener Metallfassade. Die Glasfassade des Cafés ist als Pfosten-Riegel Konstruktion konzipiert.
Technik:
Der Neubau sowie die Anbauten werden über den vorhandenen Fernwärmeanschluss versorgt. Der Heizungsraum im Untergeschoss der Kirche wird neu geordnet und fungiert als Hausanschluss- und Technikraum für das Kirchengebäude und den Neubau.
Das Café erhält eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.